XMas Cup 2022
ingo, um 12:28 Uhr am 02-01-2023
Seit einigen Jahren veranstalten das Karate Dojo Poing zusammen mit dem TSV Erding und dem TSV Grassbrunn-Neukeferloh immer kurz vor Weihnachten den XMas Cup. Leider musste das Turnier die letzten 2 Jahre wegen Corona ausfallen. Um so freudiger waren wir, dass 2022 der XMas Cup wieder stattfinden konnte, diesmal in Grasbrunn.
Sieben Kinder aus dem Dojo nahmen an der Veranstaltung teil, dazu zahlreiche Helfer, Betreuer und Kampfrichter. Die Kinder traten in den Disziplinen Kata (Scheinkampf), Kumite am Ball (Kampf) und Hindernis-Parcourt (Koordination) an und konnten alle gute Ergebnisse erzielen. Viele unserer Sportler erhielten sogar Medaillen für die Plätze 1-3. Das gezielte Training von Michaela Talpai hat sich hier ausgezahlt.
Die Preisverleihung nahm diesmal der Nikolaus höchstpersönlich vor.
Wir gratulieren den Sportlern und bedanken uns bei allen Helfern.
Weitere Fotos vom XMas Cup 2022 findet ihr auf unserer Foto Galerie auf FlickR
Die Dan-Grade der Kampfkunst Karate
ingo, um 12:17 Uhr am
Der lange Weg der Meister
Mit dem 1. Dan fängt der lange Weg für den Karateka beim Karate erst an, denn Dan bedeutet „Stufe”. Es ist der Anfang einer geistigen, charakterlichen und körperlichen Entwicklung. Der Dan-Träger strebt im Laufe der verschiedenen Meistergrade zur Perfektion. Die letzte Stufe eines lebenden Karateka ist der 10. Dan. Aber wie perfekt kann ein Mensch wirklich werden? In Japan wird der 10. Dan sehr selten vergeben und ist mehr ein Ehrentitel. Laut Wikipedia gibt es heute nur noch einen lebenden Meister mit dem 10.Dan. Der Japaner Hirokazu Kanazawa , am 3. Mai 1931 in der Präfektur Iwate, Japan geboren, ist einer der bedeutendsten Karate-Meister. Seit 2002 ist er Träger des 10. Dan Hanshi. Er hat mit dem legendären Shōtōkan-Gründer Funakoshi Gichin trainiert.
Definition der Dan Grade bei Karate
In den verschiedenen Kampfsportrichtungen gibt es keine einheitliche Definition der Dan Grade. Was im Judo ein schwarzer Gürtel ist , muss in Karate noch lange keiner sein. Auch zwischen den Verbänden gibt es hier starke Unterschiede. Während der eine Verband zwischen den einzelnen Prüfungen bis zum 1. Dan verschieden lange Wartezeiten bis zum Schwarzgurt hat, wirbt der andere Verband mit verkürzten Wartezeiten und Sonderbehandlung bis zur 1. Dan Stufe.. Doch wer sich auf den Weg des traditionellen Karate begibt, lässt sich auch auf den Weg der Charakterbildung und der geistigen Weiterentwicklung ein. Deswegen sollte sich jeder Karateka bewusst sein, der seinen schwarzen Gürtel nur mit körperlichem Training in einer Rekordgeschwindigkeit erreichen möchte, dass er den Weg des traditionellen Karate do längst verlassen hat.
Die Danstufen (schwarzer Gürtel)
Das Dan-System ( Schwarzgurte – Kuro Obi ) hat Meister Gichin Funakoshi in das Karate – Do eingeführt. Davon sind vier Grade technische Meistergrade, die auch als Yudansha (Danträger) bezeichnet werden. Zur technischen Perfektion übt sich der Yudansha mit geistiger Voraussetzung (Shin) und der richtigen Haltung (Shi-sei). Das entspricht dem traditionellen Karate do, den Anforderungen des Weges.
YUDANSHA – DIE DANTRÄGER DER GRADE 1-4
1. Dan Grad (Shodan)
„Der Grad des Suchenden”
Am Anfang seines langen Wegs der Dan Stufen hat der Shodan eine „Vorahnung” über das Wissen der Techniken. Der erste Dan bedeutet für ihn ein Ausgangspunkt für seine Entwicklung. Mit der technischen Grundlage des Trainings und seiner inneren Haltung hat er den Weg des Karate do gemeistert und begibt sich jetzt als „Suchender Schüler ” auf den Weg zur geistigen Reife. Er ist interessiert an der Verbindung von Geist und Technik und sieht das als nächste Herausforderung. Oft besteht allerdings die Gefahr, dass er sich jetzt auf seinem 1. Dan ausruht und glaubt, schon genug erreicht zu haben.
2. Dan Grad (Nidan)
„Der Grad der Erkenntnis”
Der Schüler hat nun die Bedingungen des Weges durch seine rechte Haltung verstanden. Noch warten viele Hindernissen auf seinem Weg, doch er hat sich noch nicht endgültig entschieden, diese Herausforderungen mit allen Konsequenzen zu meistern. Dieser Dan-Grad wird auch “Schülers am Anfang des Weges” genannt. Seine intensive Karate-Praxis und sein Studium des Weges lassen ihn über den Tellerrand des reinen Kampfsports blicken und ihn den Weg der Kampfkunst verstehen. Er kann sie auf seine täglichen Lebenssituationen übertragen. Ob der Schüler allerdings den Anforderungen des Weges wirklich gewachsen ist, wird sich zeigen. Profiliert er sich oder sieht sich nicht mehr als Schüler, dann ist er dem wahren Weg der Meister nicht gewachsen.
3. Dan Grad (Sandan)
„Der Grad des anerkannten Wegschülers”
Der Karateka ist nun entschlossen den Weg der Kampfkunst bis an sein Lebensende zu gehen. Erst jetzt wird ihn der Meister als wahren Wegschüler anerkennen. Hier beginnt der Eintritt in die Ha-Form( Zweite Stufe des Shu-Ha-Ri – Wege und stufen des Lehrens) “Der anerkannte Schüler” zeigt an seiner Haltung und nicht nur an seinem technischen Fortschritt seine Weg-Stufe. Er lässt sich durch nichts von seinem Weg abbringen. Seine Treue gegenüber dem Stil (Ryu), dem Weg (Do), der Schule (Dojo) und dem Lehrer (Sensei) haben Kopf, Herz und Hand gleichermaßen gestärkt. Karate-Do ist ein wesentlicher Teil seines täglichen Lebens geworden und gibt ihm innere Stärke und Kraft.
Shu Ha Ri – Wege und Stufen des Lehrens
Mit Shu Ha Ri werden in der Trainingslehre Wege und Stufen des Lehrens beschrieben.
• Shu – Grundschule: einfache Techniken, Taikyoku, Dachi, Kihon, Kumite, Dojo Kun, Ausdauer
• Ha – Formschule: Kombinationen, Tori, Kata, Bunkai, technische Sauberkeit
• Ri – Wegschule: Formvollendete Techniken, technisches und geistiges Ziel verstanden, Atmung, Vielfalt der Kampfkunst
4. Dan Grad (Yondan)
„Der Experte der Technik”
Ab dem 4. Dan beginnt der Weg des Budos. Der Karateka hat nun die technischen und körperlichen Grenzen erreicht und weiß nun, dass er sich auf einer anderen Ebene des Budo-Weges neuen Herausforderungen stellen muss. Er lebt und verinnerlicht die geistigen Aspekte der Kampfkunst täglich im Dojo oder im Alltag. Der Yondan verbindet die Karate Philosophie und die Budo-Technik so miteinander, dass er Wege zur inneren Perfektion suchen und finden kann. Er ist in der Lage, seinen Geist, seine Atmung und seinen Ki-Fluß in den körperlichen Übungen zu kontrollieren und verleiht damit seiner Technik die maximale Wirkung. Jede Übung, ob Kata, Khion oder Kumite führt ihn zur Suche nach der inneren Wahrheit und Perfektion, denn nur dort liegt der Schlüssel zur Meisterschaft.
Kodansha- Die selbstständigen Lehrer und eigentlichen Meistergrade des Budo. Diese Grade werden in zwei Abschnitte, unterteilt:
1. Kokoro* (5.Dan und 6.Dan)
2. iro kokoro* (7.Dan bis 10.Dan) In den Graden werden die Titel Renshi, Kyoshi und Hanshi vergeben. Man spricht diesen Meistergraden Seishin (geistige Reife) zu. *Kokoro = Der Mensch mit Bewusstsein, er hat die Kunst verinnerlicht
5. Dan Grad (Godan)
„Experte der Übung”
Der Karateka mit dem 5. Dan Grad bekommt den Titel Renshi – Mensch mit reifem Bewusstsein. Dieser Grad kann frühestens im Alter von 31 Jahren erreicht werden. Die Voraussetzung sind eine entsprechende Budo-Erfahrung und Lebenserfahrung. Der 5. Dan (Godan) und 6. Dan (Rokudan) zeichnen sich durch viel Wissen, Lebenserfahrung und eine starke innere Haltung aus. Das Karate-Do ist mit seiner Tradition ein wichtiges Lebensprinzip geworden. Der “Kodansha” ist kein “Schüler” mehr, sondern ein wahrer Meister. Er hat die Theorie und die Praxis verinnerlicht und ist ein Vorbild und mit seinem Wissen eine Autorität für seine Schüler. Er ist mit Herz, Geist und Seele ein Meister der Kampfkunst Karate.